Psoriasis & Ekzeme

Die beiden häufigsten chronisch entzündlichen Hauterkrankungen sind die Psoriasis (Schuppenflechte) und die Ekzemerkrankungen, wie die Neurodermitis oder Kontaktekzeme.Man schätzt in Deutschland leiden ca. 2 Mio. Menschen unter einer Psoriasis. Im Kindesalter tritt sie seltener auf. Umgekehrt verhält es sich mit den Ekzemerkrankungen. Hierzu zählt besonders die Neurodermitis, die im Kindeslater geschätzt bei 10-15% der Kinder auftritt. Bei Erwachsenen tritt sie nur noch bei ca. 3% in Erscheinung. Allerdings kommen in dieser Altersgruppe Kontaktekzeme, beispielsweise im beruflichen Umfeld, deutlich häufiger als bei Kindern auf.

Psoriasis (Schuppenflechte)

Das Verständnis für diese Erkrankung hat sich in den vergangenen 20 Jahren von der entzündlichen Hauterkrankung zu einer autoimmunen Systemerkrankung gewandelt. Sie betrifft nicht selten auch das Gefäßsystem und andere Organe. Entsprechend findet sich auch eine Häufung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfällen und Diabetes mellitus. Sie zeigt sich an der Haut typischer Weise durch rötliche Plaques mit silbriger Schuppung, häufig an den Streckseiten von Ellbogen und Knie. Es können auch weite Areale des Rumpfes befallen sein. Aber auch andere Erscheinungsformen unter der Beteiligung der Kopfhaut, der Nägel sind möglich. Auch eine Beteiligung der Gelenke (Psoriasis Arthropathie) ist möglich. Bei Verdacht auf einen solchen Gelenkbefall sollte die Diagnostik und Therapie in Abstimmung mit einem Rheumatogen erfolgen. Die Therapie erfolgt anhängig vom Ausmaß und der Organbeteiligung. Bei den häufig eher leichten Erscheinungsformen kann mit Cremes die Vit-D-Analoga und Kortison enthalten recht gut behandelt werden. Auch die Kombination mit einer Lichttherapie ist recht gut wirksam und bieten wir in unserer Praxis ebenso an.


Bei ausgedehnterem oder therapieresistentem Verlauf kommen daneben noch Systemtherapien wie Fumarsäureesther, Methotrexat oder auch die Gruppe der neuen Immunmodulatoren (Biologics) in Frage. Dies muss unter Berücksichtigung der Schwere der Erkrankungen und möglicher Nebenwirkungen individuell mit dem Patienten besprochen werden. Eine Heilung ist leider nicht möglich, aber eine Kontrolle der Erkrankung fast immer erreichbar.

Ekzemerkrankungen

Die zweite große Gruppe der entzündlichen Hauterkrankungen sind die Ekzeme. Das häufigste Ekzem ist das atopische Ekzem (Neurodermitis). Ihm zugrunde liegt eine genetische Disposition , die sich auch nur in der Neigung zu trockener Haut und einer ererbten Minderbelastbarkeit der Haut gegenüber Umwelteinflüssen zeigt. Ebenso gehört in den Formenkreis der Atopie die allergische Rhinokonjunktivitis (Heuschnupfen) und das allergische Asthma bronchiale. Ekzeme können aber auch noch andere Ursachen haben, wie beispielsweise das allergische Kontaktekzem. Ein Ekzem als allergische Reaktion auf ein Allergen, mit dem man über die Haut Kontakt hat, wie beispielsweise das Nickelekzem bei Kontakt mit einem Jeansknopf. Aber auch das nummuläre (mikrobielle) Ekzem, welches häufig auch als infektallergisches Geschehen, im Zusammenhang mit einer bakteriellen Fokuserkrankung  interpretiert wird. Ebenso zählt das Stauungsekzem an den Unterschenkeln in diese Gruppe, welches in Folge von Wasseransammlungen an den Unterschenkeln auftritt. Diese Stauung kann ganz verschiedene Ursachen haben.


Ekzemerkrankungen können akut oder auch chronisch verlaufen. Bei chronischem Verlauf ist zumeist die Therapie langwierig und führt zumeist nicht, oder nur kurzfristig zur kompletten Abheilung. Die Therapie umfasst neben der lokalen Anwendung von Kortisonsalben, eine regelmäßige rückfettende Pflege der Haut zur Stabilisierung der Hautschutzbarriere ebenso, wie verschiedene Arten der Hautschutzmaßnahmen. Bei besonders ausgeprägten Ekzemen kann auch die kurzfristige innerliche Gabe von Kortisontabletten (Steroidstoßtherapie) oder eine Lichttherapie angezeigt sein. Das gilt es, mit dem Patienten von Fall zu Fall zu besprechen. Für besonders schwere Verläufe eines atopischen Ekzems kann eine systemische  immunsuppressive Therapie mit Ciclosporin, oder seit September 2017 auch mit Dupilumab, einem ersten Biologikum erwogen werden.